Hilfe beim Neustart im Irak
Jahrzehntelange Kriege und Konflikte haben Millionen Menschen im Irak zur Flucht über die Grenzen gezwungen oder innerhalb des Landes vertrieben. Viele harren unter prekären Bedingungen in Flüchtlingscamps aus. Mittlerweile kehren auch mehr und mehr Menschen in ihre zerstörten Heimatdörfer zurück. Der Lutherische Weltbund unterstützt die Menschen im Nordirak beim Neuanfang.
Eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit
Nachdem die irakische Regierung Ende 2017 den endgültigen Sieg über die Terrormiliz des Islamischen Staats verkündet hatte, sprachen die Vereinten Nationen von einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Ganze Landstriche waren verwüstet. Häuser, Schulen, Gesundheitseinrichtungen und vor allem die Wasserversorgung waren nicht mehr intakt. Zahlreiche Familien mussten fliehen und haben ihre Lebensgrundlagen verloren. Bis heute sind ca. 4,1 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen.
Der Lutherische Weltbund hilft
Iskan Qasim Ayoub kann aufatmen – endlich hat er Zugang zu frischem Trinkwasser. Er und seine Frau gehören zu den 1,5 Millionen Menschen, die vor dem Terror des Islamischen Staats in die kurdische Region im Norden des Landes geflohen sind. Vier Jahre lang lebten sie Camp Dawoodia nahe der Stadt Dohuk ohne ausreichende Wasserversorgung. Iskan musste das wertvolle Nass von weit her in Kanistern holen. Der LWB sorgte schließlich für einen Wasseranschluss in der Nähe von Iskans Unterkunft. Jetzt haben er und seine Frau genug Wasser, um ihren Durst zu stillen sowie endlich auch ihre Unterkunft und ihre Wäsche sauber zu halten.
Die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen und die hygienischen Verhältnisse zu verbessern, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des LWB im Nordirak. Nicht nur in den Flüchtlingscamps: Auch diejenigen, die in ihre Heimatorte zurückkehren, erhalten Hilfe. Die Menschen kommen meist völlig mittellos in verwüstete Dörfer zurück, wo es selbst am Nötigsten fehlt – so wie in Ammar Beit, einem kleinen Dorf nördlich von Mossul. Doch nachdem ein LWB-Team dort neue Leitungen verlegt hat, haben 300 zurückgekehrte Familien wieder frisches Trinkwasser.

Ein weiterer Fokus der LWB-Hilfe im Nordirak liegt auf psychosozialen Angeboten: Vor allem Frauen und Mädchen mussten unter der jahrelangen Gewalt leiden und sind oft schwer traumatisiert. Ihnen die Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen, ist ein wichtiges Anliegen des LWB. In speziellen Trainings können Frauen und Mädchen ihr Selbstbewusstsein stärken und in „Women Friendly Spaces“ finden sie stets ein offenes Ohr. Außerdem unterstützt der LWB Frauen und Männer mit berufsbildenden Kursen und fördert die Gründung von Kleinbetrieben, damit die Menschen sich wieder neue Lebensgrundlagen schaffen können.
Unterstützen auch Sie die Menschen im Nordirak!
Der LWB ist seit 2014 in der kurdischen Region im Norden des Iraks aktiv. Mit Unterstützung des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes wurde der Einsatz auch auf benachbarte Gebiete rund um Mossul ausgeweitet. Gemeinsam konnten wir bereits vielen Familien vor Ort helfen, ihre Lage zu verbessern. Doch weiterhin brauchen zahlreiche Frauen, Männer und Kinder Hilfe. Bitte unterstützen auch Sie die Menschen im Nordirak!