Einer besseren Zukunft entgegen gehen

Kolumbien blickt auf einen jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt zurück. Trotz des Friedensvertrages kommt es in Teilen des Landes immer noch zu Kämpfen. Millionen Kolumbianerinnen und Kolumbianer sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Hinzu kommen mehr und mehr Menschen aus dem benachbarten Venezuela, seitdem sich die dortige Wirtschaftskrise zugespitzt hat. Der Lutherische Weltbund (LWB) gibt den Menschen in Kolumbien eine Perspektive.

Jesús David und seine Frau Shery haben eine gute Ausbildung. Die beiden Mittzwanziger sind Ingenieure – dennoch sahen sie in ihrer Heimat Venezuela keine Zukunft für sich. Denn dort herrschen Misswirtschaft, Nahrungsmittelknappheit und extrem steigende Preise. In den Krankenhäusern fehlen 80 % der Medikamente. Das führt dazu, dass 1,3 Millionen Menschen im Land unterernährt sind und die Kindersterblichkeit innerhalb eines Jahres um ein Drittel gestiegen ist. All das treibt die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Mehr als 1,8 Millionen sind allein nach Kolumbien geflohen, unter ihnen auch Jesús und Shery. Jetzt leben sie in einer Holzhütte mit Wellblechdach im Camp „Los Tronquitos“, nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt. Um über die Runden zu kommen, verkaufen sie Kaffee auf der Straße.

Auf Nothilfe folgt Hilfe zur Selbsthilfe

Der Lutherische Weltbund versorgt die Menschen in sieben Camps in Grenz­nähe mit dem Nötigsten: Nahrung, sauberes Wasser, Hygieneartikel. Auch Jesús’ Familie hat nach ihrer Ankunft im Camp Gutscheine für Seife, Zahnpasta und Küchenutensilien erhalten. Doch der LWB unterstützt die Menschen auch dabei, auf eigenen Beinen zu stehen – etwa indem sie ein kleines Geschäft gründen. Jesús hat an einem Training des LWB teilgenommen. Seitdem hängt nun vor seiner Hütte das Schild „Schuh- und Computerreparatur“. Ein erster Schritt.

 

Jesús David mit seiner Frau und seinem Schwiegervater vor ihrer Hütte. Foto: LWB/D. Álvarez

 

Eigentlich träumen Jesús David und seine Frau Shery von einem richtigen Geschäft und wollen Computerkurse anbieten. Der Lutherische Weltbund unterstützt sie dabei, einen Geschäftsplan zu entwickeln. So haben sie wieder eine Zukunft vor Augen.

Der tägliche Grenzgang

Neben den Menschen, die dauerhaft in Kolumbien Zuflucht suchen, kommen viele, um in Kolum­bien Nahrungsmittel zu bekommen oder sich medizinisch behandeln zu lassen. Denn beides ist in Venezuela nur schwer möglich. Auch mehr und mehr Kinder überqueren täglich den Grenzfluss Río Arauca, um in Kolumbien zur Schule zu gehen. Der Lutherische Weltbund sorgt für ihren sicheren Transport. In einer kolumbianischen Schule in Grenznähe versorgt das Team die Kinder zudem­ mit ge­sundem Schulessen – auch die ko­lumbianischen, damit nicht Neid und Rivalitäten die ohnehin ange­spannte Situation verschärfen.

 

Jeden Tag überqueren zahlreiche Menschen den Río Arauca zwischen Venezuela und Kolmbien. Foto: LWB Kolumbien

 

Der LWB in Kolumbien

Der Lutherische Weltbund steht Flüchtlingen wie auch Einheimischen in Kolumbien zur Seite. Ein besonderes Anliegen ist es, nach dem jahrzehntelangen Konflikt das friedliche Zusammenleben zu stärken. Dazu bietet der das Team zum Beispiel Trainings in Konfliktmanagement an. Menschen mit traumatisierenden Gewalt-Erfahrungen erhalten psychologische Unterstützung. Außerdem hilft der LWB den Menschen dabei, sich nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen, etwa mit landwirtschaftlichen Schulungen.

Jetzt spenden:

Versorgen Sie zwei Neuankömmlinge mit Nahrung für einen Monat.
Statten Sie eine Familie mit Saatgut und Werkzeugen für ein Gemüsebeet aus.
Helfen Sie einer Familie, ein kleines Geschäft zu gründen.