Eigene Ernte während des ganzen Jahres

Was auf dem eigenen Feld wächst, hat in Nepal eine herausragende Bedeutung. Mehr als die Hälfte der Menschen sind auf die eigene Ernte angewiesen, um sich und ihre Familien zu ernähren. Meist reichen die Vorräte aber nur für wenige Monate. Danach kommt der Hunger: Jedes dritte Kind unter fünf Jahren ist mangelernährt. Wenn die Ernte aufgebraucht ist, müssen sich viele Geld für Lebensmittel leihen. Oft beginnt eine Spirale der Verschuldung.

Manchmal ist es aber auch anders: „Meine diesjährige Ernte ist 30 Prozent höher als in den Vorjahren. Das sind 35 Tage mehr, die ich meine Familie selbst ernähren kann“, erzählt Jaysara Nepali fröhlich. Sie hat erstmals eine andere Sorte Mais angepflanzt. Eine Sorte, die besser an die Wetterverhältnisse und an den Boden angepasst ist. Den Tipp und das Saatgut hat sie von einer lokalen Organisation erhalten, die vom Lutherischen Weltbund unterstützt wird. Meist braucht es gar keine große Technologie, damit die Erträge steigen. Ein guter Tipp reicht meistens aus.

Oft sind es die Frauen, die für den Anbau von Gemüse und Getreide zuständig sind. Sie erleben auch den Hunger ihrer Kinder, wenn die Vorräte zu Ende gehen und die Portionen kleiner werden. Das macht sie offen für neue Ideen.

Farmerin des Jahres

Auch Munni Birja kümmert sich als Mutter von drei Kindern um das Feld der Familie. Seit kurzem ist sie dabei überaus erfolgreich: Die letzte Ernte betrug über sieben Zentner Kartoffeln. Dafür wurde sie von staatlicher Seite mit der Auszeichnung „Farmerin des Jahres“ prämiert. Bei der Preisverleihung liefen ihr die Freudentränen von der Wange. „Die Auszeichnung hat mich ermutig, noch mehr Gemüse anzubauen“, so Birja.

 

Munni Birja ist stolz darauf, dass sie ihre Familie mit ihrer Ernte ausreichend ernähren kann. (Foto: LWB Nepal)

 

Der große Erfolg hat sich eingestellt, nachdem sie von Sahara Nepal, einem lokalen Partner des LWB, unterstützt wurde. In einer Kleingruppe lernten die Dorffarmer viel über den Anbau von Gemüse. Traditionelles Wissen der Dorfbewohner wurde mit Fachwissen der lokalen NGO ergänzt – eine gelungene Kombination. Auch angepasstes Saatgut und Dünger erhielten die Gruppenmitglieder.

„Früher war es schwer, meinen Mann und meine drei Kinder zu ernähren. Wir schliefen sogar mit hungrigen Bäuchen. Unsere Strohhütte musste jedes Jahr repariert werden und wir mussten dafür einen Kredit aufnehmen“, beschreibt Birja die Situation früher. Dank des neuen Erfolgs konnte die Familie der Verschuldungsspirale entgehen. Das Gemüse ernährt die Familie das ganze Jahr lang. Einen Teil können sie sogar auf dem Markt verkaufen. Ein Kredit ist nicht mehr notwendig und auch andere Ausgaben sind plötzlich möglich, z. B. der Schulbesuch der Kinder: „Seit ich angefangen habe, müssen wir uns keine Sorgen mehr über die Ausbildung unserer Kinder machen“, sagt Birja.

Der Lutherische Weltbund in Nepal

Das bitterarme Nepal wird immer häufiger von schweren Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen getroffen. Der Lutherische Weltbund hilft den Menschen, sich solide Lebensgrundlagen zu schaffen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Katastrophen zu stärken, z. B. mit landwirtschaftlichen Trainings und klimaangepasstem Saatgut. Die Mitarbeitenden unterstützen die Menschen auch dabei, kleine Geschäfte, Handwerksbetriebe oder Viehzuchten zu eröffnen. Bitte fördern auch Sie den Einsatz des Lutherischen Weltbundes in Nepal!

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